Foto: Denise Biffar
Inoffizielle
Bio
(Ein
etwas anderer Lebenslauf)
Rote
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Ich wurde am 15.9.71 in Augsburg geboren. Mein Vater, Dr. Jens Niggemeyer, und meine Mutter, Norma Sharp, lebten zu der Zeit in Augsburg, wo meine Mutter als lyrischer Sopran engagiert war. Meine Kindheit verbrachte ich in Minfeld/Pfalz, wo ich auch zur Grundschule ging. Meine Mutter war zu der Zeit am Badischen Staatstheater Karlsruhe engagiert. Auf diese Weise bin ich schon als kleines Kind oft in die Oper gegangen, und habe alle Opern, in denen meine Mutter sang, wieder und wieder gesehen (hauptsächlich Mozart). Damals konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, jemals selber Sänger zu werden. Mit 10 Jahren kam ich auf ein Internat im Schwarzwald (Schule Birklehof), was mein größter Wunsch und gleichzeitig auch sehr praktisch war, da die Karriere meiner Mutter zunehmend internationaler wurde, und mein Vater sie so hin und wieder begleiten konnte. Auf dem Internat wandte ich mich zunächst mehr dem Sport, denn der Musik zu. Den Klavierunterricht brach ich auch recht früh erst einmal ab (eine Tatsache, über die ich heute manchmal fluche). Allerdings fühlte ich mich schon immer sehr zum Theater hingezogen, denn auf der Schule wurde viel (und gar nicht schlecht!) Theater gespielt. So spielte ich in der 6. Klasse in einem Märchenstück nach den Gebrüdern Grimm die Titelrolle im "Meisterdieb" und wenig später im alljährlichen Krippenspiel den Hauptmann (eine begehrte Rolle, denn man durfte sich auf der Bühne erstechen!). Seit der 6. Klasse besuchte ich Pantomime-Workshops, die damals mit ziemlicher Regelmäßigkeit von tollen Dozenten abgehalten wurden und in denen neben Pantomime auch ein bisschen Akrobatik und Jonglieren gelehrt wurde. Aus diesen Workshops entstand dann irgendwann ein Schülerzirkus (Zirkus Chaos), der ca. zwei Jahre bestand und mit dem wir sogar einmal beim Freiburger Zelt- und Musikfestival aufgetreten sind (vor 2000 Leuten). Zur gleichen Zeit fing ich an, Gitarre zu lernen. Ein Unterfangen, das zunächst unter keinem guten Stern stand, da ich nicht richtig üben wollte und mehr herumklimperte. Aber nach einem Jahr der Gitarrenabstinenz packte es mich richtig und ich kam ganz gut vorwärts. Ich gründete mit ein paar Freunden eine Band - in der ich Gitarre spielte und auch sang - und die bis zum Abitur Bestand hatte (ca. vier Jahre). Wir spielten so ziemlich auf jedem Fest, wo sich uns die Möglichkeit bot (unvergesslich unser Gastspiel in einem reinen Mädcheninternat...). Nachdem ich bei einem Theaterstück in der Schule 1987 als Bühnenmusik ein paar Songs gesungen hatte, kam meine erste Gesangslehrerin, Maria Zahlten-Hall, zu mir und teilte mir mit, dass ich auf jeden Fall Gesangsunterricht nehmen müsse, und dass sie mich im kommenden Schuljahr in der Dreigroschenoper und in Dido&Aeneas besetzen wollte. In den kommenden Jahren spielte ich dann in der Schule den Macheath in der Dreigroschenoper (1987), den Aeneas in Dido&Aeneas von Purcell (1988), den Mottel in Anatevka (1989)und den Porgy in Ausschnitten aus Porgy&Bess (1990). Allesamt Produktionen, die meine Lehrerin, Maria Zahlten-Hall, in eigener Regie und mit einer ungeheuren Hingabe initiierte und einstudierte. Sie war für mich eine wunderbare Lehrerin, die in mir die Liebe zum Gesang auslöste und mich stark beeinflusste (Sie selber war eine Schülerin der legendären Lotte Lehmann und lange Jahre eine gefragte Sängerin im dramatischen Sopran- und Mezzofach). Nebenher fing ich an, mit unserer Combo auch Jazz zu spielen und eigene Songs zu schreiben. Eine Zeit lang wusste ich nicht, was mich am meisten interessieren würde, bis ich merkte, dass das Musiktheater auf mich den größten Reiz ausübte. Daraufhin begann ich wieder mit Klavierunterricht, und ich entschloss mich, Musik als Leistungskurs zu wählen. Nach dem Abitur entschied ich mich, nicht gleich zu studieren, sondern zuerst meinen Zivildienst zu leisten. Das tat ich dann auch - zunächst in Kandel/Pfalz in der Altenpflege, dann in Heidelberg in der Schwerstbehindertenbetreuung. In der Zeit schrieb ich weiterhin viele Songs und überlegte auch, ob ich damit vielleicht Geld verdienen könnte. 1993 ging ich dann nach Berlin, um an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" mein Gesangsstudium zu beginnen. Witzigerweise hatte meine Mutter zur gleichen Zeit dort ihre Professur bekommen und so wusste ich auch gleich, zu welchem Lehrer ich wollte. Meine wichtigsten Einflüsse während des Studiums waren, neben meiner Mutter, die Liedklassen bei Wolfram Rieger (damals der Klavierpartner von Brigitte Fassbaender, mittlerweile einer der gefragtesten Liedbegleiter und Duo-Partner von Thomas Hampson) und Walter Olbertz (lange Jahre der Pianist von Peter Schreier). Wesentliche Einflüsse waren und sind noch heute die Meisterkurse bei Hans Hotter, zu denen ich seit 1994 bis heute mindestens einmal im Jahr fahre. Seitdem ich singe, hege ich eine besondere Liebe für den Liedgesang. Hierbei begeisterte mich immer das Zusammenwirken von Dichtung und Musik. Zu Beginn des Studiums lag es also nahe, mich hauptsächlich hier auszuprobieren. So hatte ich meinen ersten größeren Konzertauftritt 1993 mit Schumanns "Dichterliebe" in Wandlitz (bei Berlin). Ein Zyklus, der mich schon immer fasziniert hat, und der mich seither mit schöner Regelmäßigkeit begleitet. Nachdem ich beim 1. Internationalen Schubert-Lied-Wettbewerb in Wien 1997 den 3. Preis machte, hatte ich im Rahmen des Dortmunder Schubert-Zyklus zum ersten Mal die Chance, in einem großen Rahmen einen Liederabend ganz alleine zu bestreiten. Seitdem habe ich Blut geleckt, und Liederabende nehmen einen wichtigen Teil meines Künstlerdaseins ein. 1997-99 war ich in Hildesheim als lyrischer Bariton engagiert. Meine Antrittspartie war der Pantalon in "Die Liebe zu den drei Orangen". Seitdem habe ich dort den Lescaut in "Manon", den Belcore im "Liebestrank", den Führer der Prevoté in "Cardillac", den Papageno in der "Zauberflöte", den Figaro im "Barbier von Sevilla" und den Mercutio in "Romeo und Julia" von Gounod gesungen. Aber am meisten Spaß hat mir der Papageno und der Figaro gemacht - Rollen, in denen ich mich mal so richtig austoben durfte! Seit September 99 versuche ich mein Glück erst einmal freischaffend, was in der ersten Saison ganz gut geklappt hat. So habe ich, neben den Wiederaufnahmen in Hildesheim (Barbier, Papageno, Mercutio) einige Konzerte gesungen, was früher nicht zu meinem Fachgebiet gehörte und zwei wichtige Opernproduktionen in Cagliari gemacht, was insofern interessant war, als dass ich großen Kollegen bei der Arbeit über die Schulter schauen konnte. Tja, was die Zukunft bringen wird, das kann niemand sagen. Auf jeden Fall will ich auf dem begonnenen Weg weitergehen, so weit es mir vorausbestimmt ist. Hildesheim, den 1.6.99 (Nachtrag 16.5.2000) Tim Sharp Nachtrag zur 3. Auflage von www.Timothysharp.de: Diese
Website gibt es mittlerweile seit 1999 in unterschiedlichem Layout,
wobei das zweite Layout von 2000-2005 bestimmt am bekanntesten ist.
Speziell diese Seite mit der inofiziellen Bio wurde immer wieder gelesen,
was mir Grund gibt, nach 5 Jahren wieder etwas hinzuzufügen.
In den vergangenen Jahren habe ich viele Erfolge und natürlich auch Rückschläge erlebt. Ich habe an ein paar Top-Häusern gastieren dürfen und konnte meinen langegehegten Wunsch erfüllen, eine CD mit Liedern aufzunehmen. Außerdem hat sich ein sehr netter und reger Kontakt zu Dietrich Fischer-Dieskau ergeben, mit dem ich seit 2001 regelmäßig in Meisterkursen arbeite und der mir viele wertvolle Anregungen gegeben hat. Ein weiterer neuer Aspekt in meinem Leben ist die Gründung einer kleinen Familie mit meiner Frau, Bettina, und die Geburt meiner Tochter Isabella, die mir viel Aufmerksamkeit abverlangt (die ich ihr aber auch gerne gebe). Im Augenblick bin ich also dabei, mich zu "settlen" (wie man so schön auf Neu-Deutsch sagt). Ich hoffe, daß ich auch in Zukunft genug Zeit finden werde, mich um die Pflege meiner Site zu kümmern und interessante Beiträge ins Netz stellen kann. Ansonsten, bleiben Sie mir gewogen und bis hoffentlich bald wieder an dieser Stelle... Mannheim, den 24.6.2005 Timothy Sharp |